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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 frîtaun), das Aschantireich (án), und das untere Gebiet des Niger. In letzterem liegt das Sultanat Bornu (û), das zu einem Drittel deutsch ist. c) Zwischen Nigeria und dem englischen Aschantigebiet ist das deutsche Togo und das französische Dahomegebiet (à, Dahomey) eingeschlossen. An der Guineaküste liegt außerdem ein von Nordamerikanern aus Menschenfreund- lichkeit gegründeter Negerfreistaat, die Republik Liberia (ê). Die einzelnen Küstenstreifen führen aus alter Zeit noch Namen nach den Haupterzeugnissen, wie Goldküste, Sklavenküste und Elfenbeinküste. d) Im östlichen Sudangebiete, das sich bis an den Nil hinüberzieht, liegen die Länder Darfur (û) und Kordofan (á), beide unter britischem Einfluß. Der Hauptplatz ist Chartum (û), am Zusammenfluß der beiden Nilarme. d) Die Nilländer. Das Nilgebiet teilt man nach der Erhebungsform seiner Ufer in das Alpenland Habesch, das Gebiet des Mittellaufes Nubien und Ägypten, das Land des unteren Laufes. 1. Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist. Es besteht zum großen Teile1 aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen be- nutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquator- gebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier. Das Land wird von großen Flüssen durchströmt, die von den Schmelzwassern des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat. Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus, bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Bewohner sind semi- tischer Abstammung. Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie, Erythräa (d. i. Rotes Land oder das Land an der Küste des Roten Meeres). Südlich des Golfes von Aden haben die Briten eine Besitzung Britisch- Somalland (mâ). 2. Am Mittellaufe des Nil bildet Nubien ein Stufenland, das aus Sandstein und hartem Granit besteht. Nur mühsam vermögen der Nil und seine Nebenflüsse das Gestein zu durchbrechen und bilden deshalb große Bogen und zahlreiche Stromschnellen. (Fig. 10.) Nach dem Klima gehört das Gebiet noch vollständig zum Sudan und zur Wüste. _ i Der Nil entspringt aus dem Gebiete der Großen Seen, die sich am Äquator ausdehnen. Man bezeichnet den Abfluß des Viktoria- und Albertsees als den Weißen Nil. Er nimmt später den sogenannten Blauen Nil und den krokodilreichen Atbara(át) auf. Nur das schmale Überschwemmungsgebiet des Nil wird alljährlich von Ende Juni bis Ende September infolge der Schneeschmelze und der Tropen-

2. Teil 3 - S. 42

1911 - Leipzig : Freytag
42 den Handel nach dem Innern beherrschen. An der Küste befinden sich auch viele Inder als Großkaufleute. e) Zu beiden Seiten der Sambesimündung erstreckt sich Portugiesisch-Ost- afrika. Man bezeichnet die Landschaft im N. als Mozambique (mossambîk) und als Sofala (àia) im S. B. Das ostafrikanische Seenhochland ist ein Hochland von mehr als 1000 m Meereshöhe und besteht zum größten Teil aus Urgestein, Gneis und Granit. Wegen seiner höheren Ränder wird es nicht gleichmäßig benetzt und trägt infolgedessen fast nur Savannen. Eigentümlich sind die großen erloschenen Vulkane, die sich an dem östlichen Grabenrande erheben, der Kenia (é) und der mit 6000 m in das Gebiet des ewigen Schnees reichende Kilimandscharo (schâro). (Fig. 12.) Das Hochland ist das Quellgebiet der meisten afrikanischen Ströme. Aus Fig. 12. Kibo, "Westgipfel des Kilimandscharo. (Nach einer Photographie.) dem Yiktoriasee strömt der Nil nach N., vom Tanganjikasee* fließt der Lukuga zum Kongogebiete und von dem Njassasee führt ein Abfluß, der Schire, zum Sambesi. C. Da die Abdachung zum Atlantischen Ozean viel breiter ist als zum In- dischen, konnten sich nach W. hin auch die Flüsse zu viel größerer Wasserfülle und längerem Laufe entwickeln. Der Hauptstrom ist der Kongo. Er ent- strömt dem Bangweolosee (ôlo) und erreicht das offene Meer nach einem großen Bogen, indem er die entgegenstehenden Küstenterrassen in großen Strom- schnellen und gewaltigen Wasserfällen durchbricht. Die Küste ist zum großen Teil flach, steigt aber sehr bald zu den Uferterrassen an. Man bezeichnet den südwärts verlaufenden Teil der Guineaküste als Nieder- guinea im Gegensatz zu. Oberguinea, der Nordküste des Guineabusens.

3. Teil 3 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 Pflanzen in der Kolonie gebaut werden können. Von hier führt eine Schmal- spurbahn nach dem fast 1000 m hoch gelegenen Buea (ê), der Gesundheitstation der Kolonie; es war bisher Sitz der Regierung. Die Lage der Kolonie im innersten Winkel von Afrika ist gut und außerdem ist der Boden sehr fruchtbar, so daß die großen Wirtschaftsgesellschaften bereits jetzt gute Erfolge haben. Es ist nur noch die Anlage von Wegen nach dem Innern erforderlich. Iv. Deutsch-Ostafrika. 1. Lage und Größe. In dem sagenhaften Goldlande Ophir, da, wo zwischen den beiden alten Kulturländern Arabien imd Indien ein lebhafter Handel besteht, der sich seit alters an der afrikanischen Küste bis nach Madagaskar hin erstreckt, erwarb die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft P e t e r s und Genossen" im Jahre 1884 ein Stück Land, das bald unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurde. Langwierige Kämpfe gegen arabische Sklavenhändler wurden durch Wis s mann beendet. Durch einen Vertrag mit England wurde 1890 die Insel Helgoland gegen die vor der Küste liegende Insel Sansibar und eine andere Insel ausgetauscht und bald darauf wurde die deutsche Flagge in Dar es Salam (âm) gehißt. Das ganze Gebiet ist doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist somit unsere größte Kolonie. Im N. grenzt sie an Britisch - Ostafrika, im W. an den Kongostaat und im S. an das portugiesische Mozambique. 2. Bodengestalt. Die Küste ist von Korallenkalk gebildet und wegen ihrer Flachheit den Schiffen gefährlich. Eine Gliederung fehlt fast vollständig. Das Innere erfüllt ein aus Urgestein bestehendes Hochland von durch- schnittlich 1000 m Höhe. Der Tanganjikasee bildet die Grenze des Hochlandes gegen den Kongostaat. Der Ostrand des Hochlandes hat eine Reihe von Vulkanen, deren höchster der erloschene Kilimandscharo (âro) ist. Seine beiden Gipfel erreichen eine Höhe bis zu 6000 m; er ist der höchste aller vulkanischen Berge und auch der höchste von Afrika. Die Kolonie hat eigentlich zwei Küsten, eine ozeanische auf der Ostseite und eine Seenküste auf der Westseite. Hier liegt in Brockenhöhe der flache und inselreiche Viktoriarnjansa, ein Binnenmeer, das fast die Größe von Bayern er- reicht. Halb so groß ist der Spiegel des Tanganjika (i), und nur wenig kleiner der Njassa. Auch im übrigen ist das Land sehr wasserreich. Der Pangani (ani) ist bis hinauf zu den großartigen Wasserfällen schiffbar, die er ebenso wie die anderen Flüsse beim Durchbruche durch das Randgebirge bildet. Der Rufidji ist größer als der Rhein und auf 700 km weit schiffbar. Zum Viktoriasee strömt der Kagera (é), ein Quellfluß des Nil. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in der heißen Zeit fast 30°. An der Küste wird die War m e durch den kühlen Seewind gemildert. Eine große Regenzeit fällt in den März und April. Die Kolonie ist gesünder als andere tropische Besitzungen. Auf den Höhen bauen die Eingeborenen Bananen, Mais und Zuckerrohr; die Europäer haben, namentlich in Usambara (âra), Kaffeepflanzungen angelegt und gewinnen auch Baumwolle, Kautschuk, Kakao, Tee, Pfeffer, Zimt und Vanille. Das Hochland ist mit hohem schilfartigen Gras bedeckt, zwischen dem dornige Akazien und andere Bäume des Trockengebietes aufragen. Steinecke-Kretschmer Deutsche Erdkunde f. imittelschulen. Iii. Teil. 6

4. Teil 3 - S. 60

1911 - Leipzig : Freytag
60 und die Pazifikbahnen nach dem Atlantischen Ozean. Unter seinen bunt- gemischten Einwohnern befinden sich sehr viele Chinesen. Der Staat Nevada (âda) ist reich an Petroleum, Steinkohlen und Silber; der Staat Kolorado an Gold, Silber und Blei. Das Territorium der Hawaii-Inseln liegt mitten im Großen Ozean. Es ist vulkanischer Natur und hat neben seinen tätigen Vulkanen, dem Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) und dem Mauna Loa (d. i. Großer Berg), einen Kratersee, den Kilauea, in dem man früher die Lava in glühendem Zustande auf- und niederwallen sehen konnte. 4. Bedeutung Nordamerikas. Man bezeichnet Nordamerika als das Land Jb'ig. 25. Großer Kañon des Koloradoflusses. (Nach einer Photographie des geographischen Institutes der k. k. Universität in Wien.) der „unbegrenzten Möglichkeiten" und in der Tat sind alle Verhältnisse, sowohl die der Natur als die der menschlichen Tätigkeit, dort in riesen- haftem Maßstabe vertreten. Unermeßlich groß sind die Bodenschätze sowohl an Edelmetallen wie an den Hauptförderern der Kultur: Eisen und Kohlen; unerschöpflich ist auch die Fruchtbarkeit des Bodens in großen Länderstrecken; ins Riesenmaß gehen die Flüsse und Seen, die Wasserfälle, unter denen der des Niagara (niágara) zwischen dem Erie- und Ontariosee der großartigste ist, und die Naturschönheiten des Yellowstonegebietes übertreffen die der Alten Welt an Eigenartigkeit und Großartigkeit. Unermeßlich sind deshalb auch die Erzeugnisse des Bodens und Handel und Industrie sind mit ihrer Hilfe zu solcher Höhe empor-

5. Teil 3 - S. 62

1911 - Leipzig : Freytag
62 bedeckt mit immergrünen Laubwäldern und mit waldlosen Flächen, auf denen die an die trockene Luft angepaßten riesigen Kakteen und Agaven emporstarren. Die Hochebene wird von gewaltigen Vulkanen überragt. Häufige Erdbeben sind die lästigen Begleiterscheinungen der vulkanischen Tätigkeit. 3. Städte. Die Hauptstadt der Republik ist die Stadt Mexiko, herrlich in einem prächtigen Hochtale gelegen und neuerdings infolge der Regelung der Abwässer auch eine gesunde Stadt. Auf der Hochebene liegen bedeutende Bergwerkstädte wie Potosi (szî) und Puebla (ê). Zu der Republik gehört auch die bergige Halbinsel Altkalifornien und ein großer Teil der flachen Halbinsel Yukatan (án). Neben den Erzeugnissen der Bergwerke führt Mexiko besonders Kakao, \ i Fig. 27. Mont Pelé. (Nach einer Photographie.) Kaffee, Vanille und Drogen aus. Das Land, das lange brach gelegen hat, beginnt sich jetzt, besonders durch die Tatkraft der Europäer, wieder zu heben. Ii. Mittelamerika. Í. Lage. Zwischen der Landenge von Tehuantepek (ek) und der von Panama (má) erstreckt sich ein vulkanreiches Hochland, das man als Mittel- amerika bezeichnet. Dadurch, daß es nur einen schmalen trennenden Streifen zwischen den beiden größten Weltmeeren bildet, der noch dazu durch die Hondurasbucht eingeengt wird, hat Mittelamerika eine ganz ausgezeichnete Lage für den Weltverkehr. Wenn es erst gelingt, den Isthmus von Panama durch einen Kanal zu durchbohren, wird ein großer Teil des Verkehres sich hier ver-

6. Teil 3 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 Buddhistentempel (Pagoden). Die Hauptstadt Bangkok (á) liegt zu beiden Seiten des unteren Menam; viele ihrer Einwohner leben in Schiffswohnungen auf dem Strome. (Fig. 4.) c) Das französische Hinterindien oder Indochina erstreckt sich nordostwärts bis an die Grenze von China. Es umfaßt Cochinchina mit der Hauptstadt Saigon [ (sprich: szaigóng) am Mekong, das Königreich Kambodja (sprich: kambódscha), ferner das unter französischem Schutze stehende Kaiserreich Anam und die Fruchtebene von Tongking, dessen Bewohner den Franzosen viel Unruhe bereiten. Die Hauptausfuhr des Gebietes besteht in Baumwolle, Reis, Seide, Gewürzen und Gummi. c) Der Malaiische Archipel. 1. Gliederung. Die Inseln des Indischen Archipels gliedert man in die Großen und Kleinen Sundainseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen. 2. Bodengestalt. Sie sind vollständig von Gebirgen erfüllt und erscheinen nach ihrer Lage und Anordnung als die Fortsetzung der hinterindischen Gebirge. Größtenteils sind sie vulkanisch, und einige ihrer Vulkane haben durch ihre Aus- brüche schon große Verheerungen angerichtet. 3. Erzeugnisse. Das feüchte und warme Tropenklima hat eine üppige Ent- faltung der Pflanzenwelt begünstigt. Die Berge sind bis auf die Höhen hinauf dicht bewaldet. Unter den Palmen befindet sich die Sagopalme. An Gewürz- pflanzen und sonstigen tropischen Erzeugnissen sind die Inseln ungemein reich. Auch die Tierwelt hat sich reich und teilweise eigenartig entwickelt. Besonders finden wir hier die menschenähnlichen Affen, den Gibbon und den Orang-Utan (d. i. Waldmensch). 4. Bevölkerung. Die Bewohner sind hochgewachsene Malaien, die infolge des Inselreichtums schon sehr früh zur Schiffahrt über das offene Weltmeer vorge- schritten sind und sich über die ganze Südsee verbreitet haben. Sie gehören zum größten Teil dem mohammedanischen Bekenntnisse an. Unter den europäischen Völkern haben besonders die Niederländer hier ihre Besitzungen. a) Die Großen Sundainseln sind sehr reich an Erzeugnissen des Pflanzen- reiches. Sumatra ( sumâtra ), noch wenig bekannt, liefert viel Tabak und Kampfer, das flüchtige öl einer Lorbeerart. Eine in der Nähe gelegene Insel ist reich an Zinn. Die Insel Java ist der wertvollste Besitz der Niederländer, die hier in vortrefflicher Weise für den Anbau der verschiedensten Kolonialpflanzen gesorgt haben. Außer Baumwolle, Kaffee, Tabak, Zucker und Reis liefert sie vornehmlich Indigo und Vanille. Die Hauptstadt der dichtbevölkerten Insel ist Batavia ( batâwia), ein wichtiger Hafen in der Nähe der verkehrsreichen Sundastraße, aber infolge des Tropenklimas für die Europäer sehr ungesund. Den besten und wichtigsten Hafen der Insel hat Surabaja (surabája) an der Nordküste. Auf der großen Insel Borneo (borneo) wohnen wilde Völkerschaften, die das Vordringen der Europäer in das Innere noch verhindert haben, so daß nur an den Küsten europäische Siedlungen angelegt werden konnten. Der Nw. gehört den Briten, der übrige Teil den Niederländern. Die vielgegliederte Insel Celebes (zelébes) bildet die Grenze zwischen Au- stralien und Asien, wenn man Rücksicht auf die Tierverteilung nimmt. Sie ist von Borneo durch eine tiefe Meeresstraße geschieden.

7. Teil 3 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 friedrichsburg am Golf von Guinea (ê). Am Ende des 18. Jahrhunderts drangen die Franzosen in Nordafrika vor. Die wissenschaftliche Erforschung, die sich in der ersten Zeit namentlich mit dem Auffinden der Nilquellen beschäftigte, beginnt um 1850. Der Engländer Livingstone (spr. liwingstön) durchkreuzte Südafrika und der Amerikaner Stanley (stánle) befuhr den Kongo. An der Erforschung des Landes hat sich auch eine große Zahl von Deutschen beteiligt, besonders Rohlfs, Nachtigal, Schweinfurth und Wißmann. Noch jetzt gibt es im Innern weite Gebiete, die kein europäischer Fuß betreten hat. 3. Größe und Gliederung. Afrika ist ungefähr dreimal so groß wie Europa und der älteste Erdteil. Er besteht aus einem großen Hochlande, dessen breite nördliche Hälfte etwa 500 m hoch liegt, während die schmälere südliche in einer Höhe von 1000 m sich wie eine große Schüssel nach dem Kongo- becken öffnet und dieses wieder zum Tsadbecken. Zum größten Teil bildet ein alter Sandstein die hohen Tafelländer und außerdem kommen abgerundete Gneiskuppen vor. Der Sandstein wird teilweise vom Winde zerrieben und als Sand weitergetragen, teilweise zersetzt er sich unter Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit in lockeren Lateritboden. Von N. nach S. wird fast der ganze Erdteil von zwei^großen vulkanbesetzten Gräben durchzogen, dem ost- afrikanischen und dem zentralafrikanischen. Zwischen ihren Spalten liegt der größte See des Erdteiles, der Viktoriasee. 4. Bewässerung. Die Bewässerung ist sehr verschieden; große abflußlose Gebiete und weite Wasserbecken wechseln miteinander ab. Von den großen Strömen ist regelmäßig der Ober- und Mittellauf schiffbar, aber auf dem Unter- laufe müssen die Randgebirge des Erdteiles durchbrochen werden, und es bilden sich dort Staffeln, die der Strom in Schnellen und Wasserfällen überstürzt. Nur der Nil, der Kongo und der Niger münden frei in das Weltmeer. 5. Klima. Das Klima ist fast durchweg tropisch und steht unter dem Einfluß der zenitalen Regen, d. h. der Regen, die dem Zenitstande der Sonne folgen. Nur die Gegend des Kaps der Guten Hoffnung und Tunis haben ein subtropisches Klima, erstere mit Sommerregen im Februar und März und einem trockenen Winter vom Juni bis zum September. Um den Äquator finden sich zwei große Regenzeiten. Die Ostküste steht unter dem Einflüsse der Monsun- regen in der sommerlichen Jahreszeit. Zwei große Wüstengebiete haben sich infolge der ausdörrenden Sonnen- bestrahlung entwickelt, im N. die Wüste Sahara (sprich: száchara) und im S. die Kalaharisteppe (âri). Erstere ist nicht so vollständig ein Sandmeer, wie man früher annahm, sondern von Bergzügen und Oasen unterbrochen ; in der Kalahari finden sich weite Gegenden, die von Sümpfen erfüllt sind. Das Klima ist nur an wenigen Stellen für den Europäer gesund. In den feuchten Gegenden ist das Wechsel- fieber den Weißen sehr schädlich und in manchen derartigen Gebieten tritt das tödliche Schwarzwasserfieber und die Schlafkrankheit auf. Die Wärme ist nicht so groß wie in den heißesten Teilen von Asien und erreicht in den wärmsten Gegenden im Mittel nur 30°, in Tunis 20° und am Kap nur 15°. Heiße Glutwinde, die die Wärme auf 50° steigen lassen, kommen häufig im N. vor, besonders der Samum (û) oder Chamsin. 6. Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt ist im Atlasgebiete und in den Kap-

8. Teil 3 - S. 57

1911 - Leipzig : Freytag
57 General Washington (sprich : uóschingtn) benannte, prächtig aufgebaute Haupt- stadt Washington. Hier ist der Wohnsitz des Präsidenten in dem „Weißen Hause" und auf dem Kapitol (ô) versammelt sich die Volksvertretung. In dem Staate Virginia wird sehr viel Tabak gebaut, in Karolina außer Baum- wolle (Fig. 21) auch viel Reis. Das flache, sumpfige Florida (ó) ist stellenweise, mit Wäldern von Gummibäumen bedeckt und wird erst allmählich für den Anbau zugerichtet. b) Die Staaten des Mississippibeckens. 1. Bewässerung. Der Mississippi entspringt in der Nähe des Oberen Sees und durchfließt die ganze Union von N. nach S. Er ist, ebenso wie seine Neben- flüsse, bis hoch in das Quellgebiet schiffbar und bildet deshalb eine ausgezeichnete natürliche Verkehrsstraße. Von 0. und W. strömen ihm von den Gebirgen Fig. 22. Sinterterrassen des Mammutgeisers im Yellowstonepark. (Nach einer Photographie von W. N. Nortan. Geological Survey of U. St. A.) wasserreiche Zuflüsse zu, die er alle schließlich in einer einzigen Stromrinne ver- einigt. Noch länger als der Hauptstrom ist der Missouri. Da das weite Becken der Riesenströme nach N. offen ist, so sind die Winter kalt. Anderseits liegt das Gebiet weit von den Ost- und Westküsten entfernt, so daß es ein binnenländisches Klima hat. Im Sommer bringen heiße Winde aus dem Busen von Mexiko eine drückende Hitze bis weit in die nördlichen Landstriche hinein. 2rwirtschaftliche_verhäitnisse. Das Gebiet zwischen den Alleghanies und dem Mississippi und das mittlere Gebiet des Flusses ist genügend bewässert und sehr fruchtbar. Hier baut^man Mais und Weizen in^so großen Mengen, daß der Ertrag auch noch für einen großen Teil der Alten Welt ausreicht. Da der Mais sich nicht als Brotkorn verwenden läßt, so benutzt man ihn als Mastfutter und deshalb findet sich hier eine riesige Schweinezucht. In großen Schläch-

9. Teil 3 - S. 59

1911 - Leipzig : Freytag
59 sind, ist New-Orleans (njuôrlins) im Mississippidelta der wichtigste Platz, be- sonders als Ausfuhrmarkt für rohe Baumwolle. Der Staat Louisiana ist nach Ludwig Xiv. genannt. Das im W. angrenzende Texas hat große Weideflächen und viel Viehzucht. Der Hauptplatz ist Galvestone (gälwesztön), von vielen Deutschen bewohnt. c) Die Pazifischen Staaten. Das Felsengebirge ist durch eine große Reihe von Naturschönheiten und Naturschauspielen ausgezeichnet. Um diese nicht einer gewissenlosen Ausbeutung zum Opfer fallen zu lassen, hat man eine große Fläche von 10 000 qkm unter dem Namen des Nationalparkes zum Eigentum der Nation erklärt und erhält sie möglichst in ihrem Naturzustande. Besonders sind es die großen heißen Quellen oder Geyser mit ihren Sinterterrassen, wunderbar geformte Felsen und wilde Schluchten, sowie große Wälder, in denen riesige Vertreter aussterbender Baumarten vorkommen. Nach dem das Gebiet durchströmenden ■ Yel- lowstoneflusse (jellostôn) bezeichnet mau das Gebiet auch als den Yél- lowstonepark. (Fig. 22, 23, 24.) Eigenartig ist auch das Trocken- gebiet des Großen Salzsees, eines ab- flußlosen Gebietes, in dem sich die Sekte der Mormonen niedergelassen und mitten in einer Wüste ihre Hauptstadt, die Great Salt Lake City (sprich: grêt szôlt lêk, d. i. Große Salzseestadt), gegründet hat. Nur durch künstliche Bewässerung kann hier im Staate Utah (jüta) und in dem ganzen zwischen dem Felsen- gebirge und der Sierra Nevada ge- legenen Hochebene der Ackerbau er- p.g ^ Ausbruch des oid-Faitmull-üeysers moglicht werden. Einige Flüsse, wie im Yellowstonepark. ier Kolorado (â) und der Kolumbia, (Nach einer Photographie von Jackson (Geologica. durchbrechen die Randgebirge in survey of u. st. a.) tiefen Schluchten. (Fig. 25.) Der wichtigste der pazifischen Staaten ist Kalifornien. Es ist durch seinen Goldreichtum bekannt geworden, erzeugt aber auch sehr viel Quecksilber und Salpeter und hat in den letzten Jahrzehnten auf dem Gebiete der Landwirtschaft und des Gartenbaues sehr viel erreicht, so daß es fast mehr Ertrag aus seinem Wein, Obst und Weizen erzielt als aus seinen Edelmetallen. An der tiefen Mündungsbucht des Sakramento (é, Fig. 26) liegt die Hauptstadt San Franzisko. Sie ist von Franziskanern gegründet und hat sich wegen ihrer günstigen Lage in der Mitte der pazifischen Küste sowie wegen ihres milden Klimas und ihres reichen Hinterlandes zum bedeutendsten Hafen or te der pazifisch en Küste entwickelt. Von hier ausgehen die Seewege nach Australien und Asien

10. Teil 2 - S. 17

1911 - Leipzig : Freytag
17 D. Im Hochland der Pyrenäen liegt die kleine Republik Andorra (o); sie ist wegen ihrer Lage im hohen Gebirge und ihrer Nachbarschaft zwischen Frank- reich und Spanien ein Stützpunkt des Schmuggelhandels, der an allen Grenzen Spaniens wegen der hohen Zölle lebhaft betrieben wird. Zu Portugal gehören die weit im Atlantischen Ozean gelegenen Azoren (assôren), vulkanischer Natur und für den Anbau von Wein und Obst geeignet. Ebenso gehört zu Portugal die durch ihren Wein, ihr Südfrüchte und ihr mildes Klima wichtige Felseninsel Madeira (sprich: madera), die von den Portugiesen zu Europa gerechnet wird, obwohl sie an der afrikanischen Küste liegt. 3. Die Apenninhalbinsel. 1. Lage. In der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen, hat die Apennin- halbinsel (nîn) außerdem deshalb eine günstige Lage, weil sie von der aus West- europa nach Indien führenden alten Hauptstraße getroffen wird und auch in die Nähe von Afrika heranreicht. Sie ist mehr gegliedert als die Pyrenäen- halbinsel; sie ist schmäler, und selbst ihr inneres Gebiet hegt dem Meere nahe. Ferner wird sie westlich von mehreren großen Inseln begleitet, dem Reste eines früheren Landzusammenhanges mit Afrika, an dessen Stelle das Tyrrhenische Meer getreten ist. Nach dieser Seite öffnen sich auch die meisten Buchten und die wenigen Ebenen der Halbinsel, während sich an der Ostküste das die ganze Halbinsel durchziehende Apenningebirge erstreckt, das an dem Adriatischen Meere keinen Raum für eine Ebene läßt. Deshalb ist von jeher die Westküste die Stirnseite der Halbinsel gewesen. 2. Bodengestalt. Nur die zwischen dem Apennin und den Alpen gelegene Tiefebene leitet ihre Abdachung und ihre Hauptverkehrsrichtung zum Adri- atischen Meere hinab. Demnach wird die ganze Halbinsel nach ihrer Form, Bodenerhebung und Abdachung in die gebirgige, eigentliche Halbinsel und in das ebene Gebiet des mehr festländischen Norditalien eingeteilt. a) Das Apenninland. Der mittlere Teil des Apennin liegt unmittelbar an dem Adriatischen Meere. Er enthält den wildesten und höchsten Teil des Gebirges, die Abruzzen, in denen der höchste Berg, der Gran Sasso (d. i. Großer Fels), sich sogar über die Schneegrenze emporhebt, östlich ist eine vereinzelte Bergmasse, der Monte Gargano (ár), vorgelagert. Westlich davon ziehen sich die Sabiner Berge hin, deren schön geschwungene, milde Linien auf vulkanischen Ursprung deuten. Vereinzelt hegt am Tyrrhenische n Meere ein vulkanischer Berg, der fast immer rauchende und von Zeit zu Zeit ausbrechende Vesuv (û). Wilder in seiner Tätigkeit und fast dreimal so hoch ist der Ätna auf Sizilien. Die in die Falten des Gebirges eingebetteten Tiefländer sind nur klein. Die nördlichste bildet das fruchtbare Gebiet des Arnoflusses. Südlich davon, in der Mitte der Halbinsel, hegt die alte Ebene von Latium, der natürliche Mittelpunkt des ganzen Mittelmeergebietes. Sie ist an ihren Rändern von vulkanischen Bergen und Kraterseen umgeben. Eine dritte Ebene befindet sich unter dem milden Himmel der alten Provinz Kampanien in der Umgebung des Vesuvs. Nach So. zieht sich ebenfalls eine Ebene zwischen dem Adriatischen Meere und dem Busen von Tarent (é) hin. Steineoke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Ii. Teil. o
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